Trommlercorps 1950 Kirchborchen e.V.

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Steubenparade 2017


Gefühlt ist es doch erst vor ein paar Tagen gewesen, dass wir alle wohlbehalten von unserer 4. Amerikareise zurück in Kirchborchen angekommen sind, aber der Blick in den Kalender bestätigt, daß wir das Jahr 2017 haben und es tatsächlich wieder los geht.
Es ist einiges passiert in den vergangenen 6 Jahren, aber dennoch ist die Organisation der Reise wieder recht entspannt gelaufen.

Wir haben uns bei der Durchführung wieder für dem Partner Elan Touristik entschieden, was sich, und so viel sei hier schon mal als Fazit vorweg genommen, wieder als vollkommen richtig erwiesen hat.

Begonnen haben die Vorbereitungen im Januar 2012, als wir das Konto für die Sparer geöffnet haben. Danach passierte erst einmal nicht viel außer das monatlich das Geld auf dem Konto einging. Im September 2015, also 2 Jahre bevor es losgehen sollte, trafen wir uns erstmalig mit Herr Thissen von Elan und haben über eine mögliche Reiseroute gebrütet. Es war gar nicht so leicht die Route und das richtige Programm zu finden, denn nach 4 Reisen hat man schon ein gewaltiges Luxusproblem, wenn es um Ansprüche und Neues geht…..
Aber er wäre nicht der Fachmann unseres Vertrauens, wenn es ihm nicht gelungen wäre, eine Route zusammen zu stellen und so erhielten wir Anfang 2016 einen ersten Entwurf für die 13 tägige Reise.

Hier und da diskutierten wir dann im ersten Halbjahr die ein oder andere Änderung und konnten den finalen Vorschlag am 23.06.2016 den Interessierten auf einem Infoabend im Feuerwehrgerätehaus Kirchborchen vorstellen.
Der Vorschlag fand sehr guten Anklang und somit hatte jeder Interessierte eine Basis, sich für die Teilnahme zu entscheiden. Und dann kam das, womit niemand von unserem Orgateam gerechnet hatte. Es hagelte Abmeldungen. Waren es zwischenzeitlich mal über 55 geführte interessierte Personen und damit in Bezug auf die Buskapazitäten mind. 5 Personen zu viel, hatten wir Ende des Jahres 2016 nur noch 35 verbindliche Anmeldungen. Kalkuliert war die Reise ursprünglich mit 40 Personen, Mindestteilnehmerzahl waren genau diese 35 Personen. Es war also eng und wurde etwas teurer.
Zu Beginn des Jahres 2017 drehte sich alles um das Thema Zusatzgepäck und die Kosten. Da die Fluggesellschaften zu keinem Kompromiss bereit waren, trat der Worst-Case ein, und wir mussten uns Gedanken machen, wie wir unser benötigtes Equipment über den Teich bekommen. Jedes zusätzliche Gepäckstück wird unsere Reisekasse mit 275 US$ belasten. Also galt es hier zu streichen:
Keine sep. Uniformkoffer, Equipment wie Fahnen und Transparente in kleine Trollis verstauen, usw.

Im Juni dann mussten 2 Teilnehmer die Reise aus privaten Gründen absagen, da waren wir nur noch 33 Teilnehmer. Aber es sollte noch nicht die letzte schlechte Nachricht sein.
Ein weiterer Teilnehmer hatte im Sommer einen schweren Fahrradunfall und es stand lange auf Kippe, ob er teilnehmen wird. Am 08.08.2017 um 19 Uhr, als einen Monat vor Abflug, kam dann die Absage aus gesundheitlichen Gründen. Au kacke, nur noch 32…..
Aber es sollte auch mal eine positive Überraschung geben: Ich hörte davon, das Claudia Eckert am Samstag auf der Geburtstagsfeier von Herrmann im Kreise der Frauen gesagt hatte, daß sie auch Interesse gehabt hätte aber gedacht hat, daß alle Reisenden Paare seien und daher ihr Vorhaben nicht weiter verfolgt habe. Ich witterte eine Chance, wenn auch nur eine winzige.
Ich habe Sie um 19:15 angerufen, um 19:45 Uhr saß sie bei mir am Esszimmertisch und wir haben über die Reise gesprochen. Um 21 Uhr hatte ich den Platz so gut wie verkauft. Sie wollte noch eine Nacht drüber schlafen, aber mir war nach dem Gespräch eigentlich klar, daß sie dabei sein wird. Am nächsten Nachmittag bekam ich dann Ihre Bestätigung, wir waren also wieder 33 Teilnehmer. Das war just in-time, denn nur bis zu diesem Tag war eine Namensänderung bei der Airline möglich. Danach wäre es eine Stornierung und Neubuchung gewesen, was nicht finanzierbar gewesen wäre.

Am 12.08.2017 trafen wir uns im Schießraum, um gemeinsam die elektronischen ESTA-Anträge zu stellen. Alle Anträge standen am nächsten Morgen im Status „genehmigt“. Gott sei Dank, es kann mit 33 Personen losgehen. Dachte ich.

An den letzten Tagen vor der Reise waren noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Transparent von Franz Ewers abholen, Fahnen- und Transparentstäbe auf Trollimaß sägen, Instrumente verpacken etc.
Die Tage verflogen und nun konnte es losgehen…….

Mittwoch, 06.09.2017
Vorabend-Check-IN
Da wir am kommenden Morgen bereits um 4 Uhr mit dem Bus starten müssen, wollen wir die Koffer schon an diesem Abend in den Bus verladen. Dazu haben wir uns um 18 Uhr an der Halle verabredet um die Koffer mit Theos Anhänger nach Etteln zum Busdepot der Firma Suerland zu bringen.
Die Hiobsbotschaft erreicht mich ungefähr 1 Stunde früher: Die Mutter von Raphael Risse informiert mich, dass er erkrankt ist und definitiv am kommenden Morgen nicht reisefähig sein wird. So ein Pech. Da waren es noch 32 Teilnehmer.
Das Verladen des Gepäcks verläuft zügig und problemlos. Nun noch ein paar Stunden Ruhe, bevor es los geht.

 

An diesem Morgen klingelten in einige Haushalten in Kirch- und Nordborchen die Wecker bereits zu unchristlicher Zeit. Aufstehen um diese Zeit ist schon Hardcore, aber der Bus fährt um 04:00 Uhr am Rathaus ab und so gibt es keine andere Möglichkeit als raus aus den Federn. Der Flieger geht zwar erst um 12:30 Uhr, aber man sollte drei Stunden vorm Boarding vor Ort in Frankfurt sein  und die Busunternehmen rechnen immer noch Pufferzeit ein, falls der Bus unterwegs mal liegen bleibt.

Am Rathaus erwartet uns bereits der Bürgermeister, – der 2011 ja noch verschlafen hatte und uns erst in Wuppertal einholte – aber diese Blöße wollte er sich nicht noch einmal geben.  Ob er im Rathaus genächtigt hat oder aus Dörenhagen angereist ist, bleibt ungeklärt. Er wünscht uns eine gute Reise, eine schöne Zeit als Repräsentanten Kirchborchens in Amerika und alleine  schon aus Selbstinteresse eine gesunde Rückkehr, schließlich waren auch Angestellte seiner Komune im Bus. Selbstverständlich gab’s die obligatorische Pulle Schnaps mit auf den Weg, aber da traute sich an diesen Morgen noch niemand ran.

Dann ging es um kurz nach Vier auf die Autobahn in Richtung Frankfurt. Noch schnell ein paar administrative Dinge erledigt und dann die Augen zu. Der Tag sollte noch lang genug werden. Nach einem Kaffestopp auf halber Strecke erreichen wir den Flughafen Frankfurt ohne Probleme, den Bus-Parkplatz wiederum nur schwer. Die Flughafenbeschilderer haben alles dafür getan, den einzigen Busparkplatz gut zu verstecken.
Nach dem Ausladen (BILD) der Koffer geht es direkt zum Check-In, wo uns unsere Reiseleitung, Angelika Zimmermann schon erwartet. Den meisten ist sie schon aus 2011 bekannt und die Begrüßung ist entsprechend herzlich.
Nachdem wir unsere Instrumente als Sondergepäck für jeweils $100 aufgegeben haben, machen wir uns auf in Richtung Sicherheitscheck.  (BILD) Hier gibt es die erste Überraschung: Von unseren 32 Mitreisenden werden nach dem „angeblichen“ Zufallsprinzip fünf Personen ausgewählt, die sich einer gesonderten Kontrolle unterziehen dürfen und ratet Mal, wer wieder mit dabei ist? Na klar, der Nordborchener, der Maulwurf! Warum es immer wieder ihn trifft ist uns echt ein Rätsel. Und gleich so viele andere aus unserer Gruppe – die Security meint nur, dass der Ami generell vorsichtig geworden ist, aufgrund der politischen Lage.

Egal, nach einigen Minuten sind sie wieder bei der Gruppe. Sie sprechen von normalen Test und Kontrollen, aber was wirklich hinter den Kulissen untersucht wurde, entzieht sich der Kenntnis des Schreibers. Sie hatten teilweise ein leichtes Grinsen im Gesicht….
Es ist erst 9:30 Uhr und somit haben wir noch ca. drei Stunden bis es losgeht. Diese Zeit verbringen wir in einem auf Oktoberfest (BILD) getrimmten Lokal, wo Dir bei den Preisen die Ohren schlackern: Ein Eieromelette für 10,90 € und das 0,33-Pils für stolze 4,20 €; da hält sich der Verzehr in Grenzen um das Reisebudget nicht schon jetzt übermäßig zu strapazieren.
Dann geht es zum Gate und die fünf Verdächtigen vom Check-Inn werden erneut heraus gezogen – Was jetzt, müssen Sie doch in den Knast? Noch einmal abtasten? Nein, sie genießen das Privileg direkt nach den Passagieren der 1. Klasse einsteigen zu dürfen.  Wow, 5 Minuten vor den anderen im Flieger sitzen. Welch eine Ehre.
Der Flieger ist gefühlt nur halb voll und wir können alle locker sitzen und haben noch Platz zum Ausbreiten. (BILD) So können wir die neun Stunden Flug entspannt angehen – aber was heißt schon entspannt in einem Flieger? Gut, Platz haben wir nun satt, (BILD)  aber beschäftige Dich mal über die lange Zeit von 9 ½ h. (BILD) Einige machen noch ein Nickerchen, andere lesen oder hören Musik bevor es  Mittagessen (BILD) gibt. Dann folgt das regelmäßige Eindecken mit kühlem Nass, welches wir übrigens kurz vor der Landung fast wieder geplättet haben – auf einen derartigen Bierkonsum sind die halt nicht eingestellt und die Sorten waren schon sehr exotisch.
Dann noch zwei Filme geguckt, á zwei Stunden, und es liegen noch weitere Vier vor uns. Es wird sogar derart schlimm, dass einige selbst die Kinderspiele mit Mickey Mouse & Co „zocken“, aber es scheint zu helfen, (BILD) es sind nur noch 40 Minuten bis zur Landung.
Um 14:30 Uhr Ortszeit landen wir auf dem „Chicago O’Hare International Airport“, eine halbe Stunde früher als erwartet. Doch zu früh gefreut, denn wir müssen auf dem Rollfeld noch eine halbe Stunde stehen bleiben, da das Gate noch belegt ist – wie gewonnen so zerronnen. (BILD)
Beim Aussteigen hält sich das hartnäckige Gerücht, dass uns der SC Borchen-Fisch geflogen haben soll, aber ich glaube das ist nur eine Ente. (BILD)

Danach erwartet uns die letzte Station, bevor wir tatsächlich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ankommen: Die Einwanderung.
Es dauert eine knappe Stunde, bis alle durch sind, denn der Ami oder besser die Amin zeigt gern ihre Dominanz, indem sie Leute warten und Karten händisch ausfüllen lässt, weil sie die in Deutschland via Internet ausfüllbaren offiziellen Formulare der Border Protection nicht kennt. „The Officers don’t accept anything else like this form“ wettert die Mitarbeiterin und hält die Karten hoch. Fragen sind nicht erlaubt. Und da sie leider in der Lage ist, einem das Leben schwer zu machen, indem sie einen zurück ans Ende der Schlange schickt – und die war inzwischen sehr lang, da scheinbar ein asiatischer Flug angekommen war –  gilt es, die Fresse zu halten und den Zettel manuell auszufüllen.
Das Gepäck kommt zügig auf dem Band und wir kommen endlich wieder an die frische Luft vor dem Flughafen. (BILD) Inzwischen ist es kurz nach 17 Uhr und der Bus läßt auch nicht lange auf sich warten. Durch die Rush-Hour in die Stadt (BILD)  ist auch nicht witzig, aber unser Fahrer kennt sich gut aus und so erreichen wir das „Holiday-Inn“ um 18:30 Uhr.

Das Hotel befindet sich in einer Top-Lage, (BILD)  im Herzen der Stadt, direkt am Chicago-River. Die Lobby ist im 14. Stock und die Zimmer sind voll in Ordnung. Zudem endlich wieder Handyempfang und W-LAN – wie abhängig man doch schon geworden ist!

Auf der Fahrt vom Airport zum Hotel hatten wir noch versucht, Plätze in einer Pizzeria, in der wir 2011 auch schon gegessen hatten, zu reservieren. (BILD) Das war aber nicht mehr möglich und somit machen wir uns in kleineren Gruppen auf, um etwas zwischen die Zähne zu bekommen.

Anschließend noch ein kurzer Verdauungsspaziergang und die Skyline (BILD) mit ihren zahlreichen Lichtern bestaunen, ehe es ziemlich geschafft in die Falle geht – immerhin sind wir auch schon seit 24 Stunden unterwegs. Der vermeintlich stressigste Tag ist also absolviert und nun kann es losgehen mit dem Genießen der Reise.

 

Der heutige Tag startet für uns offiziell um 09:00 Uhr mit einer vierstündigen Stadtrundfahrt.
Aber bedingt durch die Zeitverschiebung ist die Nacht doch für viele Teilnehmer ziemlich früh zu Ende. Auf der Suche nach Frühstück,  wir haben im Hotel diesmal kein Gruppenfrühstück bestellt, da es uns im Vorfeld 25 $ pro Person kosten sollte, trifft man sich mehr oder minder zufällig in der direkt neben dem Hotel gelegenen Mal, um  das erste amerikanische Frühstück zu genießen.

Der Bus wartet vor dem Hotel und hat optisch was von einem umgebauten Truck, aber sehr geil mit Ledersitzen und getönten Scheiben. So geht es quer durch die Windy-City und es gibt auch für die, die 2011 schon dabei waren, noch manches Neue zu entdecken. Vor allem der Blick auf die Skyline ist und bleibt der Klassiker und ist auch ein sehr gefragtes Motiv für den „Fisch“ des SC-Borchen. Welchen Stellenwert diese kleine Quietsche-Ente beim Fotografieren einnehmen wird, ahnt zu diesem Zeitpunkt wohl noch niemand.

Vor der Skyline machen wir auch noch unser erstes Gruppenfoto mit den Warsteiner Kappen und Brillen. Ist gar nicht so schwer, aber vielleicht nur, weil wir keinen Halbkreis bilden müssen.
Häh, Warsteiner, Kappen, Brillen. Ja, Warsteiner, aber mehr dazu später….

Um kurz nach Eins sind wir dann wieder am Hotel und haben nun vier Stunden Freizeit, ehe es zum Festgelände gehen soll. Es geht eine kleine Gruppe mit dem Fisch zum „Willis-Tower“, andere bummeln durch die City, wieder andere besuchen das Hard Rock Cafe. Es wird berichtet, daß man am Riverwalk – das ist eine neue Promenade die sich auf Höhe der Wasserlinie entlang des Chicago River erstreckt-  sogar gemütlich für $7 ein Bier trinken konnte. Man darf ja in der Öffentlichkeit eigentlich keinen Alkohol trinken, aber das Problem wird hier ganz einfach gelöst; man spannt ein Seil im Karree vor seine Bar und hängt ein Schild mit der  Aufschrift „Alcohol –Zone“ daran und schon sind alle anderen Regeln außer Kraft – ganz schön clever der AMI.

Zurück am Hotel geht es gleich in die Uniform und auf zum German-American-Day. Um das Lampenfieber zu senken gibt es den guten Bürgermeistertropfen. Scouts hatten die Haltestelle des Brown-Line-Trains ausfindig gemacht, aber was wir nicht wissen ist, dass es an diesem Bahnhof keine Ticketautomaten gibt. Nachdem wir gecheckt haben wie und wo man Bahntickets bekommt, kommen wir dann mit der Bahn um kurz vor 19 Uhr auf dem Festgelände an; und es hat schon was von einem Déja vú: Der ganze Festplatz ist aufgebaut wie damals und die Leute scheinen keinen Deut älter geworden zu sein. Nach einem kurzen Aufmarsch im Zelt und frenetischem Jubel – echt unfassbar, wie die einen feiern – heißt es dann Essen fassen und im VIP-Zelt „Hoch die Tassen“ (oder besser: die Plastikbecher) und selbstverständlich alles wieder für lau – sagenhaft!!!

Nachdem wir unsere Gastgeschenke übergeben haben, geben wir natürlich musikalisch wieder alles, auch gesanglich. Einer bekommt allmählich Angst vor sich selbst: Erst sagte er zu, nächstes Jahr in Neuenbeken mitzuspielen; dann wird er mehrfach gefragt, ob er nicht aktiv werden möchte (Anm. der Redaktion: Das hing vielleicht auch damit zusammen, dass er ein Bild von sich in Kirchborchener Uniform in die TCNB-whatsapp-Gruppe postete und Neuwahlen angekündigt hat) und zu guter Letzt singt er noch das Kirchborchen-Lied mit.  Ist schon Unheimlich, gerade für ihn als Nordborchener!!!
Ein Novum ist an diesem Abend, dass wir auch die Kirmesmeile, die sich direkt an das VIP-Zelt anschließt, für uns entdecken. Hier gibt es einige Wettbewerbe, die von den Budenbetreibern auch mit Gewinnen belohnt werden. Woher die Budenbetreiberin weiß, dass der Big Pups gerade mit Lothar den richtigen trifft, können wir nicht mehr recherchieren.
Eigentlich ist gemäß der Auflagen der Stadt schon längst Zapfenstreich, aber nach den ersten Versuchen, uns zu bändigen geben die Gastgeber auf und es fließt noch reichlich Oktoberfestbier. Irgendwann geht es dann aber doch mit der S-Bahn zurück und wir spielen und singen die 40 Minuten Fahrzeit komplett durch; sehr cool und alle anderen Passagiere haben Spaß. Ein Pärchen, welches wir auf dem Fest kennen gelernt haben ist auch dabei und die Frau ist vor Begeisterung gar nicht zu beruhigen. Nachdem Sie an der Stange getanzt hat, muß ihr Mann, sie nennt ihn nur „Honey“, sie an einer Haltestelle regelrecht aus dem Waggon zerren.

Zurück in der City machen sich alle auf den kurzen Fußweg Richtung Hotel. Alle, nein nicht alle:
Fünf Mann machen sich noch auf in eine Bar,  wo es leider Gottes auch Tequila gibt. Es wurde dem Schreiber überliefert, dass die Frauen wohl ganz grelle auf die deutschen Männer in Uniformen waren und direkt den ersten Tequila spendierten, den auch der Kollege, nennen wir ihn Andreas D.,  den die  anderen als den 75 jährigen Großvater der Gruppe vorstellten, genossen haben soll.

 

Am Morgen des dritten Tages wiederholen sich die Szenen vom Vortag, zumindest was die Nahrungssuche betrifft. Grundsätzlich ist auch dieser Vormittag wieder zur freien Verfügung vorgesehen und der ein oder die andere ist auch froh, viel frische Luft genießen zu können. Die Zeit vergeht wieder wie im Flug und schon ist es an der Zeit, im Hotel in die Uniformen zu schlüpfen. In der Hotellobby bauen wir noch unsere Fahnen- und Tranparentstangen zusammen und erneuern die Namensschilder, sofern diese Verlustig sind. Mit der Brown-Line geht es zum Startpunkt der Parade, die ja den eigentlichen Grund unserer Reise bildet. Am Antreteplatz kommt man gleich mit dem einen oder anderen Auswanderer ins Gespräch.

Und dann geht es um 14:00 Uhr auch schon los. Wir erleben unsere 5. Steubenparade! Unterstützt von unseren mitgereisten Nichtaktiven marschieren wir hinter dem Transparent von Franz Ewers durch die Zuschauermengen. Zig Tausende Zuschauer säumen die knapp zwei Kilometer lange Marschstrecke und jubeln besonders uns zu; man sieht halt nicht alle Tage waschechte deutsche Musiker.  Die Kidis ködern wir mit unseren Aufklebern, die wir extra haben drucken lassen.
Auf dem Festplatz angekommen und mit einigen kleinen Kaltgetränken gestärkt, knüpfen wir Kontakt zu einem Spielmanns- und Fanfarenzug aus Milwaukee.
Wir hatten schon auf dem Hinflug beschlossen, die alte große Trommel wegen der Kosten nicht wieder mit nach Hause zu nehmen. Also hängen wir ein Schild „For Sale“ dran und warten, ob sich jemand melden wird. Der Vorsitzende vom Spielmannszug Milwaukee kauft die gr. Trommel und so kommt der Kontakt zu Stande. Nachdem unser Major Michael einigen der Flötistinnen mal kurz demonstrierte, was man auf der Zauberflöte – sie haben die gleiche – alles so zaubern kann und wir dann gemeinsam mit dem anderen Verein musizieren, lud man uns dann direkt zum alljährlichen Sommerfest nach Milwaukee ein. Incl. Unterbringung in Gastfamilien. Mal schauen, ob man da mal ein verlängertes Wochenende hinfliegt…..
Ein Mitglied vom  „Rheinischen-Fanfarenzug-Chicago“ kommt auf uns zu und erzählt, daß er in Paderborn studiert hat – die Welt ist ein Dorf!
Auch dieser Tag sollte irgendwann zu Ende gehen und so machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Einige Hardgesottene machen noch Zwischenstopps in zwei Kneipen und versuchen, Nachwuchs für die Flöte zu rekrutieren, aber der Kneiper hat wohl kein Verständnis dafür und untersagt das Musizieren in der Kneipe. Die im Hotel ansässige Hochzeitsgesellschaft hatte auch nur sehr kurzen Bedarf am Besuch einiger Kollegen auf der Feier.
 Das letzte Foto vom Fisch entsteht um 22:01 Uhr.

 

Um 06:30 Uhr klingelt heute bereits der Wecker, denn um 07:30 Uhr bringt uns der Bus zum Flughafen – es geht nach Denver, 2.000 km in Richtung Westen. Viele von uns sind noch nicht wirklich frisch, aber es muss ja irgendwie gehen. Die Fahrt zum Airport wird heute am Sonntag in 20 Minuten absolviert —Läuft!!!
Nach erfolgreichem Check-In und Passieren der Sicherheitskontrollen ist erst einmal Zeit für ein kurzes Breakfast und dann geht um 11:00 Uhr wieder in die Lüfte.

Nach zwei Stunden Flug erreichen wir Denver, die alte Goldgräberstadt. Es erwartet uns bereits unser Guide Fred, für den es die erste Stadtführung mit Deutschen ist – Normalerweise hat er kleine Gruppen, die er durch die Rocky-Mountains führt.
Unsere Trommeln kommen hier am Sperrgepäck-Schalter an, was uns zu einer kurzen Wartepause im Flughafen zwingt, aber als wir aus dem Gebäude raus kommen und auf dem  30 Grad warmen Busvorplatz stehen, wäre mancher gerne noch einmal zurück gegangen.

Unser Fahrer Will verlädt das Gepäck souverän und mit dem Bus geht es nun eine knappe halbe Stunde bis in die Innenstadt, wo wir laut Fred gut anderthalb Stunden Fußmarsch vor uns haben sollen.
Da Denver nicht die Touristenstadt ist gibt es dementsprechend wenig zu sehen:
Die Skyline hat nicht so den Flair, wie in anderen Metropolen und außer dem Dom, mit seiner Goldkuppel und dem Kunstmuseum ist da halt nicht viel – eine Münzprägeanstalt ist noch zu erwähnen, da es in den USA nur insgesamt vier davon gibt. Aber wofür man überhaupt Münzen braucht, wenn doch alles mit Kreditkarte bezahlt wird, selbst die Parkuhren.
Und das Denver die Cannabis-Hauptstadt ist sieht man ehrlich gesagt vielen Menschen an – man hat an jeder Ecke das Gefühl, was kaufen zu können (da fällt mir gerade zu dem Thema noch was vom Freitag ein: Als wir auf dem Rückweg im Zug Musik machten, ließen wir spaßeshalber mal den Hut rum gehen und neben ein paar Dollars warf wirklich jemand Gras rein – wo ist das eigentlich geblieben?).

Zurück am Bus sind alle mehr als froh, denn die Hitze ist erdrückend – von 20°C in Chicago auf über 30° und dann noch die Strapazen der Parade in den Knochen – wenn das so weitergeht Prost, Mahlzeit! Nun geht es aber erstmal Richtung Colorado-Springs, wo der Tag enden wird.

Nach einer guten Stunde Fahrt erreichen wir die Region um Colorado-Springs und besuchen den Nationalpark „Garden of the Gods“. Sehr beeindruckend, wie sich am Fuße der Rocky Mountains riesige rote Felsformationen erheben. Hier halten wir uns, inklusive Fotostops, gut eine Stunde auf, ehe es zur Fast-Food-Kette „Golden Corral“ geht, die bei uns in Deutschland völlig unbekannt ist. Wir nehmen  ein gemeinsames Essen ein. Das Prinzip ganz einfach: Man zahlt direkt am Eingang und dann lang am Buffet herunter – Salate, Fisch, Fleisch, Chicken und sämtliche Beilagen, zum Abschluß noch das Nachtisch-Buffet. Alles für 17,00 $ incl. nachfüllbarem Getränk – schon sehr gut.
Nachdem wir uns den Pansen eigentlich schon fast überfüllt haben geht es zum Hotel und nach dem Check-In erstmal aufs Zimmer.
Kaum angekommen, werden über die Whatsapp-Gruppe freiwillige Helfer gesucht, die sich um die Kühlung des von der Warsteiner Brauerei gelieferten Biers kümmern sollen.
Warsteiner Bier in Colorado im Hotel geliefert für das TCKB? Und in Chicago war doch auch schon mal die Rede von Warsteiner… Zur Auflösung: Der Mann von Kindergärtnerin Carmen Jelinek, Matthias Krause, ist ein ehemaliger Arbeitskollege von mir und heute bei der Warsteiner im Export tätig. Vor 2 Jahren hatte ich ihn bereits mal angesprochen, ob die Warsteiner nicht etwas für uns in Amerika arrangieren könnte. Er gab mir damals sofort die Zusage, etwas zu organisieren. Somit nahmen wir das Gespräch im Juni dieses Jahres wieder auf. Er hatte schon mit den zuständigen Gebietsleitern vor Ort gesprochen und sie hatten ihm Unterstützung zugesagt. Was genau erfuhr ich dann 2 Wochen vor Abflug: Es sollte Kappen und Brillen in Chicago und Proviant für die Busreise in Colorado geben.
Und es hat funktioniert! Ziemlich coole Aktion. Danke an dieser Stelle. Appropos cool. Mit genügend Mülleimern und Eis aus der Maschine bekommt man die Getränke sehr schnell gekühlt und so können wir an dem Abend schon mal naschen. Da unser Hotel ziemlich abseits in einem Industriegebiet liegt, ist auch kein anderes Alternativprogramm möglich. Alle sind doch ziemlich müde und kaputt und so ist recht schnell Bettruhe angesagt.

 

Der Tag beginnt wieder zeitig, denn um 8 Uhr ist Abfahrt. Heute gibt es mal Frühstück inclusive. Aber was Dolles ist das nicht. Viel Müll, wenig gehaltvoll. Alles Fertig- oder Instantprodukte, na ja, wenigstens ein Kaffee und ein trockenes Blaubeer-Muffin im Bauch. Eigentlich war  die ursprüngliche Planung mal ohne Denver sondern mit Inlandsflug nach Albuerquerque, unserem heutigen Tagesziel geplant. Aber die Maschinen, die von Chicago nach Alburquerque fliegen, sind wohl sehr klein und die Gesellschaft wollte uns als Gruppe nicht befördern. Daher wird es der Tag mit der längsten Busreise, wenn wir müssen Strecke machen, um nach Süden ins Indianerland zu gelangen.

Nach anderthalb Stunden erreichen wir Trinidad. Hier wird ein Getränkestore gestürmt und sich mit Bier und Eis eingedeckt. Die Verkäuferin kommt aus dem Staunen nicht mehr raus als wir mal eben 300 $ aus der Gemeinschaftskasse zahlen– Tagesumsatz erzielt würd‘ ich sagen, zumindest beim Sprit. Nicht das jetzt falsche Gedanke aufkommen: Wir haben auch noch Warsteiner, aber da wir jetzt ins Indianerland kommen und es dort nicht überall Bier zu kaufen gibt, haben wir nur prophylaktisch vorgesorgt. Noch ein paar Knabbereien aus dem Supermarkt und dann  geht es Richtung Santa Fe, der Hauptstadt New Mexicos. Der Weg ist einfach zu finden, denn es geht einfach schnurstracks geradeaus, keine Menschenseele weit und breit – steppenartige Landschaft, wir sind endgültig in der Prärie, dem wilden Westen, angekommen.
Aber mit Bier auf Eis lässt es sich aushalten. Um 14:00 Uhr erreichen wir dann Santa Fe, mit seinen beeindruckenden Lehmbauten. Diese Bauweise ist in der Region übrigens gesetzlich vorgeschrieben, um den typischen Stadtcharakter nicht zu verfälschen. Nach einer kurzen Führung durch unsere Reiseleiterin– hier sehen wir die älteste Kirche der USA, „San Miguel“ und das älteste Haus der Vereinigten Staaten von ca. 1643 – haben wir anderthalb Stunden zu freien Verfügung. Ein bisschen Schlendern und einen Happen essen oder ein Eis im Park mit komischen Gestalten, dann ist die Zeit auch schon wieder um. Die Stadt als solches hatte ich mir anders vorgestellt. Die Menschen leben hier halt vom Tourismus und dementsprechend ist in jedem Gebäude entweder ein Laden oder Gastronomie und das macht den Flair von Indianern bzw. Ureinwohnern etwas kaputt – aber da rund herum nur Brachland vorzufinden ist bleibt den Menschen keine andere Möglichkeit Geld zu verdienen.

Nun geht es auf die letzte Teiletappe nach Albuquerqué, wo unser Hotel bezogen wird.
Im Gegensatz zum Vortag ist das „Rio-Grande-Inn“ um Klassen besser. Nach einer 45-minütigen Verschnaufpause machen wir uns gemeinsam zu Fuß in die „Old-Town“ auf, wo ein gemeinsames Essen eingenommen werden soll. Trotz einer halben Million Einwohner ist die Altstadt ziemlich klein und um kurz vor acht, an einem Montagabend, ziemlich tot. Wir landen dann nach einigem Hin und Her bei „Little Anita“ einem Mexikaner, wo á la Carte gegessen wird. Das Lokal ist uns vom Hotel empfohlen worden, weil das ursprünglich ausgewählte Restaurant „Hacienda el Rio“ geschlossen ist. Warum wissen wir in dem Moment nicht, sollen es aber noch erfahren.
An diesem Abend bekommen wir noch Besuch: Alex Bodzek, der ursprünglich auch mal an der Gruppereise interessiert war, ist beruflich nur 400 Mi entfernt auf einem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt als Fotograf tätig. Er hat den Weg mit dem Auto auf sich genommen, um uns zu treffen und mit uns zu essen.  Ist schon eine coole Aktion.
Die Suche nach einem Schlummertrunk in der Altstadt bleibt erfolglos, da alle Pinten schon geschlossen sind. Ziemlich seltsam, hängt aber vielleicht mit dem 9/11 zusammen, der ja ein offizieller Gedenktag in den Staaten ist – und so bleibt uns nur der Gang zum Hotel. Auch hier ist die Bardame schon auf Feierabend eingestellt, verkauft uns aber noch einen letzten Karton Budweiser. Nachdem dieser geleert ist gehen alle erschöpft ins Bett – es war ein langer heißer Tag und das getrunkene Bier führt plötzlich zu einem erhöhten Müdigkeitsfaktor.

 

Erneut ohne Hotelfrühstück geht es um 08:00 Uhr mit dem Bus weiter gen Westen. Erster Stop ist in „Pueblo Laguna“, einem sehr kleinen Indianerdorf, wo die Kirche „St. Josef“ aus dem   17. Jahrhundert steht. Wie es der Zufall will kommt gleich ein Dorfbewohner und möchte uns alles erklären. Er bringt schnell seine Tochter zum Schulbus und lädt uns in die Kirche ein. Mit wie viel Stolz  und  Leidenschaft er von der eigenen Pueblo-Kirche berichtet, die nicht von Sklaven erbaut wurde, ist schon beeindruckend.

An den Wänden ist die Geschichte einzelner Dorffamilien in Malereien dargestellt und im Altarbereich gibt es noch ein Originalgebilde aus der Erbauerzeit – irgendwie ein magischer Ort und als der Mann zum Abschluss auf seiner Flöte spielt sind alle etwas gefangen. Der „Mother-Song“ hat etwas sehr Mystisches und Beruhigendes. Gänsepelle pur!!! Nachdem wir ein Gruppenfoto vor der Kirche gemacht haben, zeigt uns der Indianer hinter der Kirche den „Heiligen Berg“, der zur Glaubenskultur seines Dorfes gehört. Von diesem Berg wurden einst die Baumstämme für das Kirchendach bis hier ins Dorf getragen – der Boden durfte dabei nicht berührt werden, um das Holz nicht unrein zu machen. Bevor es weiter geht spielt Major Michael zusammen mit dem Pueblo-Bewohner noch zwei Stücke auf der Indianer-Flöte  er hatte sich sein Instrument tags zuvor in Santa Fe gekauft – und wenn man hört, wie locker er das nach ein paar Trockenübungen aus dem Ärmel schüttelt, kann man einfach nur den Hut ziehen.  Eine Situation, die sowohl er und alle, die dabei waren sicher nicht vergessen werden.
Nun ist es aber Zeit, endgültig Abschied zu nehmen und wir fahren weiter.

Nächster Halt ist in Gallup: Auf dem Weg dorthin, entlang der „Route 66“, bieten sich uns wieder atemberaubende Landschaften – leicht begrünte Steppe und die roten Felsformationen im Hintergrund, das ist schon was für das Auge. In Gallup stoppen wir am Hotel „El Rancho“, dem Western-Hotel schlecht hin. Hier hausten zu den Dreharbeiten der legendären Westernfilme Stars wie John Wayne. Von innen ganz chic gemacht, in einer Art Saloon-Herrenhausstil und überall Bilder der Stars von einst und heute.
Nun geht es zu Fuß 20 Minuten die legendäre „Route 66“ – die Verbindung zwischen Ost- & Westküste der Staaten – hinunter und man muss immer wieder schmunzeln was hier alles als historisch bezeichnet wird. Eigentlich reihen sich nur ein Souvenirshop an den nächsten und außer einem Museum für Kultur der Familie Rex ist mit geschichtsträchtigen Dingen nicht viel; aber so sind die Amis eben, da wird alles was älter als 50 Jahre ist schon fast als antik eingestuft – das belebt zumindest den Patriotismus. Bei der Kette „Sizzler“ nehmen wir unser gemeinsames Mittagessen ein. Es gibt ein reichhaltiges Buffet mit viel Salat, und dennoch sind alle satt geworden. Gesponsert wird das Ganze wieder aus unserer „Kriegskasse“. Hier nochmal ein dickes Dankeschön an unsere Unterstützer Bild, die mit Ihren großzügigen Spenden nicht nur im Vorfeld der Reise den T-Shirtdruck und das Transparent, sondern auch einige solcher gemeinsamen Events bezuschußt haben.

Weiter geht’s und willkommen in Arizona und damit im Gebiet der Navajo, der indianischen Hauptgruppe. Und Alkoholverbot in der Öffentlichkeit. Erster Stopp ist am „Window-Rock“, der der Hauptstadt des Reservats ihren Namen gibt. Ein roter Felsen mit  einem großen Loch mit einem Durchmesser von ca. 15-20 m, was einem Fenster zum Himmel gleicht. Unten davor ist ein kleiner Park mit angelegtem Rundweg und einem „Code-Talker-Denkmal“, wie wir es in Gallup schon vor dem Museum gesehen haben. Die Sprache der Navajos wurde im 2. Weltkrieg als Verschlüsselungssprache verwand. Der Code wurde erst in den 60gern öffentlich gemacht – die Ureinwohner sind sehr stolz auf die damals in der Army tätigen aktiven Soldaten.  Weiterhin verehren die Navajos ihre einzige Heilige, Kateri Tekakwitha, deren Statue wir in Santa Fe vor der Kathedrale gesehen haben und den Häuptling Manuelito, der sein vertriebenes Volk einst zurück in die Heimat führte.
Nächster Halt „Hubble Trade Post“, einer von vier Handelsposten im Reservat. Diese Posten wurden gegründet, als die Navajos ihr Gebiet neu aufbauen mussten und außer staatlichen Almosen nicht viel hatten. Hier handelten sie ihre Produkte, wie Web- und  Schmuckkunst gegen Waren zum Überleben, wie Mehl, Zucker und andere Grundnahrungsmittel. Heute scheint die Zeit auf dem Gelände stillzustehen; außer bei den Preisen im Souvenirshop. Da wird fast alles für 100$ und mehr angeboten – scheint als hätte sich der Part der Ausbeutung umgekehrt – aber man muss es ja nicht kaufen.

Nochmal geht es eine knappe halbe Stunde durch die unendlichen Weiten, ehe wir am Zielort Chinle ankommen. Man kann es einfach nicht oft genug sagen, wie schön und imposant die Natur sein kann: Da werfen die Wolken ihre Schatten auf Teile der Berge, von der anderen Seite drückt die Sonne ihr Licht dazwischen und im Hintergrund erkennt man noch Regen, der niedergeht – schon ziemlich geil!!!

Nun heißt es den Südrand des „Canyon de Chelly“ erkunden und ein paar tolle Bilder machen. Aber noch so viele tolle Bilder können nicht wiedergeben, was vor uns liegt. Man muss es gesehen haben, denn in Worte kann man diese Naturphänomene kaum fassen. Vor uns tuen sich Schluchten von 120 bis 300 m Tiefe auf. Im Tal sieht man trockene Flussläufe und dennoch grüne Büsche und Gräser, wo vereinzelnd Wildpferde und Ziegen durch ziehen.
Wir halten mit dem Bus an mehreren Aussichtspunkten, unter anderem am „Spider-Rock“: Der 240m in den Himmel ragende Spinnenfelsen steht schnurstrack in der Mitte der Schlucht. In der Mythologie der Navajo sind die Kuppen der Wohnort der Spinnenfrau (Spider Woman). Nach den Stammesmythen brachte sie den Menschen die Kunst des Webens bei und wird dafür noch heute verehrt, sie soll aber auch kleine ungehorsame Kinder verschlingen. (Die weißen Gipfel sind der Überlieferung nach die Gebeine der Kinder).
Auf der letzten Teiletappe fallen uns die tierischen Wolkenformationen auf. Erst sehen wir einen Hund und dann eine Ente.  Aber was ist das…… es ist der Fisch.
Nun kommt der anstrengende Teil: wir steigen einen Trail hinab ins Tal. Ziel ist der Grund der Schlucht mit einem Flußlauf. Angesichts dessen, das wir auch den nicht zu unterschätzenden Aufstieg zu bewältigen haben und der Sonnenuntergang unaufhaltsam näher rückt, schafft es der größte Teil der Gruppe aber nur bis zur Hälfte. Nur die durchtrainierten Athleten unter uns, die zudem auch die entsprechende atmungsaktive Kleidung und ausgewogenes Schuhwerk tragen,  schaffen die komplette Strecke. Hier ist einer aus der Gruppe beim Aufstieg. Könnt Ihr ihn erkennen?

Zurück am Parkplatz sind alle ziemlich platt und komplett durchgeschwitzt, …… aber es gibt keine Verschnaufpause für uns Hobby-Fotografen: Als die Sonne langsam versinkt verfärbt sich der Canyon im Minutentakt anders. Ein bizarres Bild. Auf der anderen Seite rückt eine Gewitterfront ins Bild, die  Regen ablässt. Es  sieht aus wie ein Wasserfall und eines der „Perfect photos of the day“ ist im Kasten. Keine 10 Minuten später ist die Dunkelheit herein gebrochen, als hätte man den Lichtschalter gedrückt und wir befinden uns auf dem Weg zum Hotel, das direkt am Canyon liegt, wieder einmal ist um das Hotel nichts drum herum.

Wegen des strikten Alkoholverbotes in der Öffentlichkeit sieht man an diesem Abend viele Kaffeetrinker oder zumindest haben viele Teilnehmer einen Kaffeebecher in der Hand. Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte können hier nur einige Kaffebecher gezeigt werden.

Der Hintergrund des Alkoholverbotes ist übrigens der Tatsache geschuldet, dass viele der Indianer nach der Rückkehr in ihre alte Heimat und der anhaltenden Armut dem Alkohol und den Drogen verfielen und somit ihr Leben wegwarfen – durch das Verbot sollte die Lebensqualität verbessert werden. Aber eben nicht die unserige.

Direkt am Eingang wird eine Butze zum Lagerplatz fürs Bier ausgewählt und wo Bier gelagert wird, da finden sich auch Aufpasser ein. Zu späterer Zeit sind hier knapp zehn durstige Kameraden im Raum versammelt. Hier ein Bild vor der Belagerung. Ein Foto danach gibt es nicht.
In den Abendnachrichten, die im Getränkezimmer nebenbei im Fernsehen laufen, wird das Geheimnis des geschlossenen Restaurants „Hacienda del Rio Grande“ in Albuquerqué gelüftet und die Recherche im Internet bestätigt das Gesehene: Es wurde einen Tag vor unserer Anreise vom Gesundheitsamt wegen Hygienemängel dicht gemacht – da haben wir wohl mal Glück gehabt.

Gegen 23:00 Uhr kehrt dann Ruhe im Haus ein. Ein mega geiler Tag ist absolviert und mit überwältigenden Eindrücken geht es zu Bett.
Gute Nacht John Boy.

 

Im Begegnungszimmer des vergangenen Abends ist man schon früh aktiv, da einer der beiden Bewohner den Wecker falsch gestellt hat. Und wenn man so früh auf ist, kann man ja schon mal die Styroporboxen wieder mit Eis auffüllen, sehr zur Freude einer älteren Damen aus dem Zimmer gegenüber der Eismaschine. Sie hat scheinbar einen leichten Schlaf, oder das falsche Zimmer?

Nachdem die Koffer im Bus verladen sind gibt es einen Kuchen, den wir nachts selbst gebacken und mit Kerzen verziert haben und ein Gesangsständchen für Gabi Rex, die wieder einmal ihren Geburtstag auf der Tour feiert, und das bereits zum vierten Mal. Die Kerzen braucht sie nicht einmal selbst ausblasen, das erledigt der frische Wind.
Unser heutiges Ziel ist das Monument-Valley, das wir mit einigen kleinen Fotostopps in ca. 4h erreichen wollen. Also aufsitzen und los.

Auch wenn ich mich wiederhole, aber alleine die Fahrt lohnt sich schon: Vom Buschgrün geht es auf nur noch niedrige Steppenpflanzen über, die im Kontrast zum roten Gestein stehen – zahlreiche, im Nichts stehende, Felsen in den verschiedensten Formationen ziehen die Blicke auf sich.

Man hat immer den Eindruck in den Gebieten der alten Western-Filme zu sein und das jeden Moment ein paar Indianer oder Cowboys über die Hügel geritten kommen. Erster Fotostop ist am „Mexican-Hat“. Leider ist die Sicht auf die doch sehr weit von der Straße liegenden Gesteinsform, die einem Sombrero gleicht, am heutigen morgen sehr diesig.
Kurz vor den Toren des Monument Valleys, ist unser zweiter Stopp nahe dem Punkt, an dem sich Forrest Gump im gleichnamigen Film überlegt hat, mit dem Laufen aufzuhören und sich auf den Rückweg nach Hause zu machen. Ich bilde mir ein, seinen Schweiß noch riechen zu können. Oder war es der Fisch? Nach einem ausgiebigen Fotostopp mit unterschiedlichen Perspektiven geht es weiter.
Am Visitor-Center heißt es erste Eindrücke sammeln und Fotos mit einem Indianer (und dem Fisch) zu machen, bevor sich die Gruppe teilt. Sechs Leute unserer Truppe gehen mit Pferden auf Erkundungstour, während sich der Rest aufgeteilt auf 2 Jeeps auf den Weg macht und 2,5 Stunden durch die riesigen Felsmonumente gefahren wird. Es geht vorbei an den Felsformationen, von denen jede aufgrund ihrer Form ihren eigenen Namen trägt: Bär, Elefant, Snoopy, Daumen etc. sind nur einige. Den besten Blick gibt es am „Artist-Point“ – ein Bild, wie auf einer Postkarte. Wenn man den Malboro-Mann auf seinem Pferd auf dem Felsen stehen sieht, riecht man förmlich den frischen Tabakgeruch. Die zweieinhalb Stunden vergehen wie im Flug und zum Abschluss gibt es von der Fahrerin sogar noch ein Indianerlied auf die Ohren. Auch wenn wir nichts verstehen, scheint es das Lebensgefühl der Navajo darzulegen und sie scheinen alle froh zu sein, den jährlich zwei Millionen Touristen ihr Valley zu zeigen und ihre Geschichte zu präsentieren.
Am „Gouldings Post“ endet die Fahrt und wir nehmen ein Essen ein. Überrascht sind wir Jeep-Touristen nur, dass wir nichts für die Fahrt bezahlen mussten. Aber wer schon überlegt hat, was er oder sie für das gesparte Geld kaufen kann, wird schnell enttäuscht, denn nach dem Essen hieß es „ab zur Info und zahlen“.  Unter einem kurzen Regenschauer (und das war wieder eines mit amerikanischen Ausmaßen) hindurch gehen wir zum Bus, wo uns ein sichtlich niedergeschlagener Fahrer mit einer schlechten Nachricht empfängt  = Defekt an der Klimaanlage!

Er hat schon mit dem Headquarter telefoniert und es soll über Nacht ein Ersatzbus zu unserem heutigen Zielort „Page“ kommen. Inwieweit das funktioniert, wird sich zeigen, denn das Busunternehmen sitzt in Kalifornien und der Bus muss von dort viele viele Meilen fahren. Zum Glück ist die Restleistung der Lüftung derzeit noch ausreichend, denn draußen sind es „nur“ zwischen 30-35 °C. Eine Woche zuvor war es wohl noch 10°C wärmer und aufgrund von Waldbränden war das ganze Valley sieben Tage lang von Rauch durchzogen – somit haben wir richtig Glück gehabt – wenn Engel reisen!!!

 

So geht es entspannt nach Page, mal sehen, was uns dort erwartet. Auf dem Weg dorthin geht es gute zwei Stunden wieder durch viel Gegend, allerdings wechselt die Gesteinsfarbe auf Weiß-Beige. Die Besiedlung nimmt etwas zu, man erkennt zwar keine Dörfer von mehreren hundert Einwohnern, aber im Gegensatz zum Vortag, wo man nach Stunden mal eine Hütte gesehen hat, stehen hier doch wesentlich mehr Häuser und manchmal 5-10 Autos davor, daneben oder drum herum. Ob die Häuser wirklich so viele Bewohner haben oder ob alle Autos nach und nach für Ersatzteile ausgeschlachtet werden, läßt sich nicht klären.

Gegen 17:00 Uhr erreichen wir Page. Wir sind in Arizona und es ist wieder Alkohol erlaubt. Also auf in den Walmart und Proviant gekauft.
Busfahrer Will nutzt die Zeit und die Einkaufswagen vor dem Supermarkt für die Fahrzeugpflege. Gut, das die Berufsgenossenschaft schon Feierabend hat.
Unser Hotel liegt keine 5 Minuten vom Supermarkt entfernt. Aufgrund des bevorstehenden Buswechsels muss generell erstmal alles ausgeräumt werden. Ein kleiner Lagerkoller macht sich breit, da die Arbeit wieder an den üblichen Verdächtigen hängen bleibt.
An diesem Abend drehen wir noch ein Video für den Spielmannszug Alfen, der am Wochenende seinen 40. Geburtstag feiern wird. Alle trefen sich zum verabredeten Zeitpunkt hinter dem Hotel mit Tour-T-Shirt. Alle, nein ein Nordborchener Teilnehmer hatte sein Shirt am Vortag zugesaut und so zog er das Weiße von 2011 – das weiße Schaf in der Herde

Das Aufnahme klappt dann auch sofort, im vierten Anlauf: Burkhard Thiele, ehemaliges Gründungsmitglied des Alfener Spielmannszugs, spricht ein paar Worte und im Hintergrund halten alle anderen in großen Lettern „Herzlichen Glückwunsch“ hoch. Zum Abschluß machen wir noch schnell ein Foto mit den Warsteiner Utensilien und den letzten Flaschen Oktoberfestbräu in Händen. Das Foto wollen wir dem Vertreter als Erinnerung und Dankeschön per Mail schicken.
Der Abend geht mit dem Genuß von einigen Dosen Bier zu Ende. Zwischendurch gibt es noch einen kleinen Imbiss aus der naheliegenden Burgerschmiede.

 

Seit dem Aufenthalt in Chicago ist es das erste Mal, dass wir zwei Nächte an einem Ort verweilen. Heute ist der Ruhetag der Tour, der der Entspannung dienen soll und jeder Mal etwas runter kommen kann; somit auch ohne großes Programm. Nach einem reichhaltigen Frühstück ist um 09:30 Uhr Treffen in der Lobby. Ein Grüppchen von fünf Leuten hat sich dazu entschieden den „Antilope-Canyon“ zu besuchen. Er soll der schönste Canyon der USA sein, erfordert aber auch drei bis vier Stunden Marsch über Gestein, sowie Leitern hoch und runter klettern.

Die restliche Gruppe steigt in den neuen Bus, denn die Übergabe hat wie geplant, geklappt. Nach nur zehn Minuten Fahrt erreichen wir „Horseshoe Bend“, einem Berg im „Glen Canyon“, um den sich der Fluss „Colorado“ wie ein Hufeisen legt. Es ist zwar erst 10:00 Uhr, aber die Luft drückt und nach dem Fußweg vom Parkplatz zum Rand des Canyons, ist man das erste Mal nass geschwitzt – dennoch ein fantastischer Ausblick! Wir treffen zufällig eine Mutter mit ihrem Sohn, aus Hannover. Der Sohnemann studiert in Paderborn und lernt nebenbei auf der Reise, da er in einer Klausurphase steckt. Tobi Müller studiert in Hannover und hat auch seine Bücher zum Lernen dabei hat – Geschichten die das Leben nun mal so schreibt.
Weiter geht die Fahrt zum zehn Minuten entfernten „Glen-Canyon-Dam“, wo der Colorado-River gestaut wird und sich dahinter der Lake Powell bildet. Echt der Hammer, was hier aus Beton geschaffen wurde. Unten am Fuß des Dammes stehen sogar Busse – ob im Berg ein Aufzug ist, oder wie die sonst dahin kommen konnten wir bis dato nicht klären.
Heute ist „zehn Minuten Takt“ und somit erreichen wir nach entsprechender Fahrzeit den „Lake Powell“, wo wir bei hoffentlich gutem Wetter bis 16:00 Uhr verweilen wollen. Zuerst geht es an den Strand am Visitor-Resort, wo die Füße kurz ins Wasser gehalten werden. Während der Großteil der Gruppe dann Kaffetrinken und die Aussicht genießen geht, entschließen sich sieben Mann für zwei Stunden ein Boot zu mieten und auf Erkundungstour zu gehen. Soweit der Plan also los mit dem Shuttle rund zwei Meilen Richtung Dock. Ob es die Angst der Natur war oder einfach nur ein aufziehendes Gewitters ist nicht klar, aber während des Ausfüllens des Mietvertrages für das Boot zieht sich der Himmel zu und es wird immer dunkler. Da mit dem Bezahlen der stolzen Summe von $300 der Mietvertrag zustande kommt, egal ob man fahren kann oder nicht canceln die Kollegen das Vorhaben gerade noch rechtzeitig. Keine fünf Minuten später geht dann die Welt für eine gute halbe Stunde unter – Blitz, Donner und Orkanböen brechen Äste ab, werfen Schilder um, lassen Alarmanlagen an Autos auslösen und reißen die Türen des Bootcenters auf. Die glorreichen Sieben haben also alles richtig gemacht – und legen einen Teil der gesparten Kosten in ein paar Döschen Budweiser an. Nach gut 45 Minuten können sie mit dem Shuttle zurück zu den anderen fahren. Inzwischen hat sich auch unser Busfahrer angesichts des Wetters schon früher auf den Weg gemacht, um uns abzuholen und so geht es zwei Stunden früher als geplant zurück zum Hotel.

Dort angekommen entscheiden sich die meisten bei wieder blauem Himmel und Sonnenschein, an den Pool zu gehen und das ist die beste Entscheidung in gut drei Stunden haben wir dermaßen Spaß, dass man eigentlich froh sein kann, dass der Regen uns den Nachmittag am See versaut hat. Tobi, Julian und Sigmar Gabriel (so nennt Julian den Maulwurf, da er mit den nassen Haaren so aussieht) versuchen über anderthalb Stunden sich gegenseitig aus dem Wasser zu stemmen, was tierisch gefeiert wird. Gut, andere Gäste, die man kurzzeitig mal am Pool gesehen hat, werden den Nachmittag vielleicht anders bewerten, aber Hauptsache, ihr habt Spaß, wie es in der Werbung heißt.
Hier noch mal der Beweis der Ähnlichkeit zwischen Maulwurf und seinem Double.

Auf jeden Fall ein klasse Nachmittag, der das Gemeinschaftsgefühl gefestigt hat!!!

Dann heißt es fertig machen fürs Abendessen: Es geht zu Fuß knapp 40 Minuten die Hauptstraße entlang zu „John’s BBQ“ – ein richtig geiles Lokal  bzw. der Außenbereich einer alten Tankstelle im Westernstil mit Livemusik. Uns waren die riesigen Smokern vor der Tür bei der Anreise mit dem Bus am Vortag aufgefallen. Die Bude ist rappelvoll und darauf bedacht möglichst viele Menschen in kurzer Zeit durchzuschleusen. Trotz der Vollheit, haben aber innerhalb von max. 10 Minuten alle einen Platz gefunden. Das Essen ist  mega lecker und die Atmosphäre mit der Band einmalig. Da die Pulle Bier wieder um die 8$ kostet, ist auch niemand wirklich traurig, dass es direkt nach dem Essen wieder zurückgeht. Es werden noch zwei drei Döschen hinter dem Hotel verzehrt bevor es dann in die Falle geht.

 

Heute sind wir wieder im frühen Rhythmus – Die Abfahrt des Busses ist auf 08:00 Uhr festgelegt. Die neu besorgten Styroporboxen werden mit Eis gefüllt, die Getränke kalt gelegt und es hätte eigentlich losgehen können, wenn unsere Reiseleitung nicht ein Problem gehabt hätte – Handy gesperrt! Reiseleitung ohne Handy: das geht gar nicht. Da es hier im Hotel noch WLAN gibt, versucht unser angehende Ingenieur noch zu retten, was zu retten ist. Aber das Handy läßt sich nicht entsperren. Fazit: Reiseleitung ohne Handy: das muss gehen.
Somit machen wir uns mit 20 Minuten Verspätung auf in Richtung „Grand Canyon“.

Nach rund anderthalb Stunden erreichen wir die „Cameron-Trading-Post“ eine alte Handelsstelle und heutiger Souvenirshop, wo mal wieder überteuerte Ware angeboten wird – beispielsweise ein Indianergewand für 48.500$; da nützen auch die 15% Rabatt-Gutscheine nichts, die wir am Bus erhalten haben.

Aber, so sieht es zumindest aus, müssen die Busunternehmen hier halten und irgendwer kauft eh immer was. Nach dreißig Minuten geht es weiter – noch eine knappe Stunde bis zum Canyon.

Auf dem Weg immer wieder zahlreiche, kleine Bretterverschläge, in denen die Navajo ihre Produkte anbieten – allerdings steht mehr als die Hälfte der Verschläge leer und verfällt. Ein bis dato häufig gesehenes Phänomen – wird etwas nicht mehr benötigt lässt man es einfach stehen und verfallen, anstatt es zurück zu bauen – die Natur macht das schon!

Unser erster Aussichtspunkt ist „Desert View“. Es verschlägt einen förmlich wieder die Sprache und auf den Bildern kann man auch hier die Tiefen und Weiten gar nicht richtig festhalten –man muss es einfach gesehen haben!!!
Zwischenzeitlich ist durchgesickert, dass unser Fahrer wohl Single ist. Damit er, wenn er nach Hause kommt, mal seine Erungenschaften der letzten Fahrt präsentieren kann, posieren unsere Mädels mit ihm für ein Brieftaschen-Foto.

Wir erreichen die „Bright-Angel-Lodge“. Hier lässt uns Will aussteigen und es gibt mehrere Möglichkeiten für die individuelle Freizeitgestaltung.

Die Harten, ihr wisst noch, die mit der Spezialausrüstung, machen sich auf, eine Stunde in die Schlucht hinunter zu wandern, und der Großteil der Gruppe fährt mit den HopOn – HopOff Shutteln zu den verschiedenen Aussichtspunkten, die man sich mit einer großen Anzahl von Asiaten teilen muss. Sie kommen mit einem Bus an, stürmen raus zu den Plattformen, machen Fotos mit Smartphones und Tabletts, hasten zurück und fahren mit dem nächsten Bus weiter. Und das wiederholt sich im 20 Minuten-Takt.

Nach vielen imposanten Eindrücken geht es um 16:30 Uhr dann zur Unterkunft nach Williams, durch den Naturpark „Grand Canyon“ und hier ist komischerweise alles Grün, während der Canyon selbst trocken und kaum bewachsen ist – krasse Unterschiede, so nah beieinander!
Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichen wir Williams, ein kleines Städtchen an der „Route 66“, dass es aber in sich hat. Eingekesselt in eine hügelige Waldgegend hat dieser Ort mal richtig Western-Flair; natürlich alles auf den Mythos „66“ getrimmt. Zahlreiche Läden mit allem was das Touri-Herz begehrt aber dieses Mal auch noch alles halbwegs erschwinglich. Nachdem die Ausgaben für die Souveniers getätigt sind, geht es um 19:30 Uhr in eine Art Brauhaus, wo das letzte gemeinsame Essen eingenommen wird. Ein letztes Mal hält die Kriegskasse heute Abend ein letztes Mal her und Dieter muss schon schlucken, als er den Deckel zahlt. Der Abend endet mit einem Absacker zu moderaten Preisen in der Hotelbar, oder dem, was eine solche darstellen soll.  Da es allerdings morgens um 09:00 Uhr schon wieder losgehen soll, geht ein ereignisreicher Tag auch nicht so spät zu Ende.

 

Um 09:00 Uhr machen wir uns bei strahlend blauem Himmel zu unserer letzten Etappe auf. Nach dem schon obligatorischem Supermarktstopp geht es heute zielstrebig in Richtung Las Vegas. Will, unser Fahrer, hat uns geraten, die alte Route 66, die fast parallel zum Highway verläuft, zu fahren. Das kostet uns zwar eine Stunde mehr an reiner Fahrzeit, aber da uns nichts mehr drängt, nehmen wir uns die Zeit und vertrauen auf seine Empfehlung. Eine knappe Stunde später erreichen wir den Ort „Seligman“. Außer das er eben auch an der „Route 66“ gelegen ist, gibt es sonst keine Gemeinsamkeiten mit Williams. Es ist der totale Gegensatz!

Sah man in Williams noch Wohlstand ist dieser Ort auf einem sehr absteigenden Ast – Häuser und Autos verfallen, kein reges Treiben auf der Hauptstraße, bis auf ein paar Touri-Busse und Harleyfahrer, die überwiegend bei Lilo einkehren, einer ausgewanderten Deutschen, die hier ein Café betreibt.

Für uns ist das alles zwar ganz ansehnlich, da wir uns vorkommen, wie in einem riesigen Requisitenlager mit Material aus alten Filmen, aber der Bau der Interstate-Straßen ist der Ruin der Menschen an der ehemaligen Hauptverbindung zwischen Ost und West. Nach rund 45 Minuten geht es dann weiter. Wir verlassen eine echt krasse Welt.

Weiter geht es über die „Route 66. Die Straße schlängelt sich neben einer Bahntrasse vorbei, auf der wir immer wieder ellenlange Züge mit 100 und mehr doppelstöckigen Waggons sehen, die von 2-3 Loks angetrieben werden, um die Massen zu bewegen – rechts und links sind wir umgeben von unendlichen Bergketten – hier und da mal eine kleine Farm und dann quasi im Nirgendwo erreichen wir „Hackberry“: Ein General-Store mit zwei, drei Hütten drum herum und Nostalgie pur. Gerade vor uns angekommen eine Biker-Truppe aus Deutschland, die seit drei Tagen mit einem Guide unterwegs ist und noch 4500 km vor sich hat – na dann gute Fahrt! Vor der Tür röhrt eine Keyboarderin alte Westernsongs und neben dem Verkaufsshop gibt es alte Tanksäulen und alte historische Autos zu bestaunen – eigentlich viel zu schade, die so vergammeln zu lassen und alles nur für den Mythos. War auf jeden Fall eine coole Location und den Stopp allemal wert – gut dass man einen Busfahrer mit Kenne dabei hat. Nach zwanzig Minuten erreichen wir einen Truckstop und es gibt einen technischen Halt, weil… ja warum eigentlich? Wahrscheinlich will der Fahrer einen Kaffee trinken, denn ansonsten gibt es hier nicht wirklich was zu sehen. Einzig die Gelegenheit sich mal einen Truck von innen anzusehen zu können, denn die stolzen Fahrer und Fahrerinnen sind sehr gastfreundlich und zeigen gerne ihre Unterkünfte. Siebzig Meilen weiter erreichen wir den Hoover-Dam, den größten Staudamm der USA. Bei letzten Mal konnten wir noch drüber fahren, aber nach den Anschlägen von 9/11 ist es Bussen, die Personen mit Gepäck befördern, nicht mehr erlaubt, den Damm zu befahren. Es gibt eine Umfahrung durch die Berge, die eigens dafür gebaut wurde und die am Visitor-Center mit Blick auf den „Lake Mead“ endet.

Von hier sind es nur noch dreißig Meilen bis „Viva Las Vegas“  man kann die Daddelmaschinen schon quasi klimpern hören. Nach unserem letzten Gruppenfoto und bevor der Bus wieder los rollt, verabschiedet unsere Reiseleitung Angelika im Namen von uns allen den Busfahrer Will, für den gleich, wenn er uns in Las Vegas abgesetzt hat, Feierabend ist. Er muss dann am morgigen Tag noch nach Hause fahren – bis nach Kalifornien, also noch eine Tagesetappe.
Ein dicker Applaus zeigt die Wertschätzung ihm gegenüber, denn mit ihm haben wir wieder einen richtig guten Fang gemacht. Das Trinkgeld hatten wir ihm schon an den vergangenen Tagen immer wieder zugesteckt.

Vor uns taucht Las Vegas auf und von weitem sieht man schon die großen Hotels. Wir werden im Luxor nächtigen – gebaut wie eine Pyramide. Auf dem Busparkplatz angekommen heißt es erst einmal alles ausladen und dann Richtung Check-In laufen. Will begleitet uns noch ein Stück und lässt es sich nicht nehmen, jeden persönlich abzuklatschen. Coole Geste. Nachdem wir die mindestens 500 Meter lange Strecke hinter uns gelassen haben, stehen wir in der Lobby am Check-In Schalter. Allein dieses Hotel soll wohl schon größer sein als der gesamte Paderborner Airport, nur um mal ein Größenverhältnis zu haben. Und bei über 5000 Zimmern gehen hier sicher an einem Tag mehr Leute ein, als es in Kassel Calden seit der Eröffnung insgesamt gewesen sind.
Der Blick in die Augen und teils offenen Münder der Teilnehmer, die das erste Mal hier sind, zeigt eine Mischung von „Wow, ist das hier groß“ und „au kacke, lasst mich hier nicht alleine stehen“ Als wir dann unsere Zimmerkarten haben müssen wir quer durch das Casino zum Aufzug, Die Bude ist voll mit Menschen, es ist tierisch laut und überall blinkt und bimmelt es
Jetzt ist erstmal eine Stunde Pause, bevor wir uns am Eingang treffen und dann mal sehen, was wir unternehmen. Eigentlich ist keine Gruppenaktivität mehr geplant, aber wir entscheiden uns spontan, an dem Abend doch erst einmal mit allen 33 Leuten Richtung Downtown zu starten. Los geht es erst einmal zur Hochbahn, die unser Hotel noch mit dem „Mandalay Bay“ und dem „Excalibur“ verbindet – jedes Hotel ist eine kleine Stadt für sich. Wir wandern den Strip runter bis zum „Paris“, wo uns Eiffelturm und Arc de Triumph empfangen. Der ganze Strip ist ein einziges Lichtermeer und man weiß gar nicht, wo man zuerst und zuletzt hingucken soll. Von überall dröhnt Musik und eine unfassbare Masse an Menschen schiebt sich über die eigens gebauten Fußgängerbrücken und –wege  Die totale Überflutung der eigenen Sinne!!! Vor dem Bellagio findet gerade die halbstündlig vierminütige Fontainenshow in dem künstlichen See, der so groß wie ein Fußballfeld ist, statt. Die nehmen wir gerne mit, bevor wir dann mit einem Speedbus, der nicht so heißt, weil er so schnell vorwärts kommt, sondern weil er nur einige Haltestellen anschleicht, nach Downtown, ins Ur-Vegas, wo alles mal anfing.

Nachdem wir den Stratosphere Tower hinter uns gelassen haben und von der Hauptstraße abgebogen sind, sieht man aber auch die andere Seite der Stadt. Triste Wohngegenden und ab und an Tafeln für die Bedürftigen – so nah sind Freud und Leid hier beieinander. Ausstieg ist an der „Freemont-Street“, wo sich die alten Hotels und Casinos wie zum Beispiel das Golden Nugget und zahlreiche Lokalitäten aneinanderreihen. Überall wollen halbnackte Mädchen die Gäste in die Casinos locken zahlreiche Straßenkünstler geben Ihr Können zum Besten. Über dem ganzen Treiben prangt ein mit abertausenden LED bestücktes Dach, auf dem im halbstunden Takt verschiedene Shows oder Konzerte von bekannten Bands wie z.B. Lincoln Park  projiziert werden. Downtown platzt aus allen Nähten – zum Einen ist Wochenende und zum Anderen feiert Mexiko seinen Unabhängigkeitstag. Ein Vorankommen in einer Gruppenstärke von 33 Personen ist schier unmöglich, und daher trennen sich hier erstmal die Wege und es geht in kleinen Grüppchen weiter.

Zu späterer Stunde finden sich fast alle wieder zufällig an einer Bar in der Nähe vom Golden Nugget ein und wir trinken noch gemeinsam ein paar Runden und gucken einfach nur den Leuten zu – was hier rumläuft ist schon des Guten zu viel: Woanders werden manche wahrscheinlich gesucht! Und besoffene Mexikaner und noch besser, Mexikanerinnen, zu beobachten ist schon sehr interessant.

Nach einem Disput mit einer Limousinen-Vermietung – das hätte schon was gehabt aber der wollte uns in einen Striptease-Club bringen– geht es doch mit dem Bus zurück zum Hotel. Zwischenzeitlich ist es halb drei, eine gute Zeit, ins Bett zu gehen.

 

Guten Morgen Las Vegas. Unser Luxor strahlt in der Sonne. Dieser Tag ist nun aber wirklich zur freien Verfügung und somit gibt es nicht viel zu berichten.
Vielleicht ein paar Worte zu den Dimensionen dieser unwirklichen Stadt zu beschreiben:
Wenn man mit der Hochbahn am Bahnhof im Mandalay Bay ankommt, benötigt man um das andere Ende des Hotel-Komplexes, in dem übrigens ein riesiges Meerwasseraquarium untergebracht ist, zu erreichen, 22 Minuten Fußweg (ohne Pause!).
Das Venetian, auch „Klein-Venedig“ genannt, hat derzeit 8.000 Betten und stockt noch weiter auf. Hier könntest Du die Einwohner von Nord- und Kirchborchen komplett unterbringen und für einen Schützenfestplatz und eine Paradewiese ist auch noch genügend Platz vorhanden.  Das Hotel beheimatet eine Nachbildung des Markusplatzes, man kann mit echten Gondeln fahren, natürlich untermalt mit Gesang der Gondoliere, die zur Ausbildung extra nach Italien geschickt wurden – und wenn man nach oben schaut wirkt es als blicke man je nach Tageszeit auf den Himmel mit vorbei ziehenden Wolken oder auf einen Sternenhimmel, der funkelt.

Um 20:30 Uhr treffen 26 der 32 Reisenden in der Nähe des Lynq Hotels ein, um mit dem weltgrößten Riesenrad zu fahren. Als Gruppe dürfen wir die Anstehenden Normalos passieren und bekommen eine ganze Gondel für uns alleine. Eigentlich passen 40! Personen in eine Gondel. Eine Umrundung dauert übrigens exakt dreißig Minuten – nur um mal eine Größe vor Augen zu haben. Beleuchtet und zu verschiedenster Musik geht es dann  los und die 27 $ für diesen „High-Roller“ haben sich wahrhaftig gelohnt. Ein genialer Blick über die glitzernde Stadt – das hätte selbst ein Heli-Flug nicht toppen können. Anschließend gehen alle wieder ihrer Wege aber die grobe Richtung ist eindeutig zum Hotel. Unterwegs noch eine Kleinigkeit Essen und eine Dose Bier als Absacker und dann heißt es „schneller schlafen“, da um halb Sieben der Wecker klingeln wird. Goodbye Las Vegas

 

Um 07:15 Uhr treffen sich alle Heimreisenden am Aufzug, der einzig markanten Stelle im Casino, die man nicht verfehlen kann. Die zwölf Teilnehmer mit Anschlußprogramm sind zu diesem Zeitpunkt schon eine Stunde weg. Für Alex geht es nach New Orleans und für elf andere nach New York. Willi und Dieter verweilen hingegen noch etwas länger in der Spielhölle, denn Elke ist extra angereist um auch mal zu zocken.
Somit ergibt sich Rechnerisch die Zahl von 19 und 1,2,3,….19 es sind alle da. Durch die Katakomben gehen wir zum Busparkplatz und die Fahrt mit dem Bus dauert keine zehn Minuten bis zum Flughafen, weil er natürlich mitten in der Stadt liegt. Wären wir mit den Koffern vorne aus dem Hotel raus und über die Straße gegangen, es hätte wahrscheinlich nicht länger gedauert. Nach dem sehr schnellen Check-In haben wir noch zwei Stunden Zeit, bis zum Boarding. Für die letzten Dollar stehen selbstverständlich genügend Automaten zur Verfügung und wer bisher noch nicht in seinem Reisebuch den Eintrag geschrieben hat: Heute habe ich gewonnen, zumindest an Erfahrung“, hat nun die letzte Möglichkeit. Der Flug verschiebt sich um eine halbe Stunde – Grund sind Probleme an der Maschine; klingt beruhigend für Fluggäste. Da wir in San Francisco anderthalb Stunden Aufenthalt haben, sollte eigentlich alles glatt gehen. Aber weit gefehlt: Nach dem Boarding dauert es nochmal 45 Minuten bis wir abheben – nun gilt es zu hoffen, dass der Anschlussflug wartet.  Das Bordpersonal weiß von nix. Stand draußen irgendwo DB dran? Über die United-App erfahren wir, dass um 15:00 Uhr und um 19:00 Uhr auch noch weitere Flüge nach Deutschland gehen, also soll es wohl keine Übernachtung in Frisco geben müssen. Nach anderthalb Stunden landen wir und können sogar in der Ferne einen Blick auf die „Golden-Gate-Bridge“ erhaschen. Als die Durchsage kommt, dass der Flieger nach „Good old Germany“ auf uns wartet, ist die Erleichterung groß. Nun heißt es, die Beine in die Hand zu nehmen und nur noch zügigen Schrittes durchs Terminal zu spurten und die Sache ist geritzt. Als der letzte von uns den Fuß durch die Tür gestellt hat, wird diese auch schon verriegelt. Der Pilot gibt noch an, dass er schneller fliegen werde und die Verspätung in Frankfurt nur ein paar Minuten betragen wird – ein Hoch auf die Technik, auch wenn sie noch so alt ist. In-Seat Entertainment war zu der Zeit, als die Maschine gebaut wurde, noch auf Kartenspielen oder Kreuzworträtsel beschränkt. Wir werden den Eindruck nicht los, dass auch das Personal schon beim Jungfernflug vor 27 Jahren dabei gewesen sein könnte. Aber es gibt keine Wahl und irgendwie werden die 9,5h Flug wohl umgehen.

 

Und das gingen sie auch. Die Sonne ist inzwischen über den Wolken aufgegangen und um kurz nach Neun stehen wir wieder auf deutschem Boden. Nun heißt es an der Gepäckausgabe hoffen, dass trotz des schnellen Umladens in Frisco alles Gepäck mitgekommen ist. Auskunft darüber kann uns erst einmal niemand geben, alle sind scheinbar überfordert. Es dauert gefühlt eine Ewigkeit bis die Koffer ankommen aber nach einer knappen Stunde hat jeder sein Gepäck in der Hand; Gott sei Dank! Per Handy erreichen wir unseren Busfahrer, der an gleicher Stelle steht, wo wir vor 13 Tagen ausgestiegen sind. Am Bus begrüßt uns der Fahrer und bietet uns gleich frischen Kaffe und kaltes Krombacher an. Genau in der Reihenfolge konsumieren wir die Getränke. Dann noch ein kleines Flötenkonzert von Michael, ehe alle für zwei Stunden die Augen schließen und sicher von der erlebnisreichen Reise träumen.
Gegen 15:00 Uhr sind wir zurück in der Heimat, zwar etwas traurig, dass nach so langer Vorfreude alles so schnell vorbei gegangen ist, aber, wie nach jedem Urlaub auch froh, das Altbekannte wieder um sich zu haben.

 

Das war sie, die fünfte Amerikareise des TCKB. Eine ganz besondere, genau wie jede der anderen vier vorher auch.

Alle sind wohlbehalten wieder zu Hause angekommen. Ein Umstand, der nicht als selbstverständlich angenommen werden darf, in einer Welt, in der Irre und geistig kranke Menschen mit Waffen und Bomben unschuldige Menschen töten.
Als ich persönlich nach unserer Rückkehr in den Nachrichten vom Attentat auf das Konzert in Las Vegas mit mehr als 50 Toten und unzähligen Verletzten hörte, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Das Festivalgelände liegt direkt gegenüber von unserem Hotel. Ich habe mir die Aufbauarbeiten der Bühne an dem Samstagmorgen noch angesehen. Nicht auszudenken, wenn wir 2 Wochen später dort gewesen wären und jemand aus der Gruppe dorthin gegangen wäre oder nur am Zaun gestanden hätte. Ich möchte es mir nicht vorstellen.
Aber es ist halt immer so: Zur falschen Zeit am falschen Ort kann gefährlich sein.

Und so hoffe ich persönlich, daß wir auch von einer weiteren Reise, wann auch immer sie stattfinden und wohin sie uns führen wird, wieder gesund und wohlbehalten zurückkommen werden.

Apropos Nächste Reise:

Ich persönlich habe mich entschieden, dass ich bei einer sechsten Reise gerne als „normaler“ Teilnehmer und nicht wieder als Mitglied des Orga-Teams im Bus sitzen möchte. Ich hoffe, dass dieser Bericht neugierg gemacht hat und stehe gerne der nächst jüngeren Generation, die bereits siganlisiert hat, das sie hier aktiv werden möchte, mit gutem Rat zur Seite.
In diesem Sinne: Lasst euren Worten Taten folgen und auf ein Neues!

Impressionen